Zeit verschwenden

Love me gender, love me long.

Viele können mit ihrer Zeit nichts anfangen, noch mehr nichts mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Dennoch ist am 10. August die 33. Ausgabe erschienen. Mit Putin "oben ohne" auf Seite 1. Marc Brost und Bernd Ulrich fischen nebenan ebenfalls im Trüben. Der eine erklärt den Wahlkampf zum Kulturkampf, der andere vergleicht die "Generation Merkel" mit den 68-ern. Angezettelte Revolution damals, tatsächliche Revolution heute. 

Die allerdings wird auch im Innenteil von der "Generation Merkel" verpennt. Laut Britta M. Schulz ist diese Generation auch noch dumm genug, sich auf das Internet zu verlassen. "Der Zeitungsleser kann Berichte noch einigermaßen einsortieren", meint sie, was wir fast täglich bei der Mülltrennung erleben. Wer gar nicht erst Müll produziert, verlässt sich dagegen auf Suchmaschinen, die Nachrichten bewerten. Muss man dann laut Britta M. Schulz nicht mehr selber. Irgendwann sind wir deswegen dümmer als der Computer. 

So schlau wie Alice Schwarzer sind wir alle allerdings nicht einmal zu jener Zeit gewesen, als es noch keine Computer gegeben hat. Deshalb schreibt sie auf Seite 37 auch ganz richtig: "Ich kann nicht voraussetzen, dass alle Zeit-Leser mit den Gender-Theorien vertraut sind, denn die sind außerhalb des akademischen Milieus entweder unbekannt oder zur Karikatur verzerrt.,.(Das) liegt daran, dass sie an den Grundfesten der Geschlechterordnung rütteln."

Wie etwas nicht Existierendes an Grundfesten rütteln kann, könnte uns vielleicht Gerhard Schröder beantworten. Der soll dermaleinst an etwas Existierendem gerüttelt haben. 

Irgendwo in der Ausgabe 33 liest man dann auch noch, dass sowieso alles zu spät sei. Die Frage laute nicht mehr, ob der Klimawandel uns umbringt, sondern wann. Schon kann man wieder auf Seite 1 der "Zeit" anfangen. Oder den Müll trennen.

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