Stichle

Dunkel war´s, der Cem Özdemir schien helle

"...wänns ganz verreckt chunnt, blieb i i de Buhdä"

"Genau...Und i dihei"


Aus dieser Facebook-Stichelei lernen wir heute, dass man manchmal aufpassen muss, wenn man in diesem Netzwerk etwas postet. Aber nur sehr manchmal, also selten. Denn was sich liebt, das sollte sich auch necken, aber die Kunst des Neckens beherrschen nur wenige, weil dieses mündliche Handwerk schon immer selten seine Meisterin oder seinen Meister gefunden hat. 

Stumpfsinn statt Geistesblitze, ist die Regel, die viel zu selten ihre Ausnahme findet. In den meisten Gehirnen herrscht Funkstille - und morgen funkst du auch nicht mehr. Nicht einmal dazwischen. Wie dermaleinst Carlo Schmid von der SPD, der die Kanzler-Frage "Wer pfeifte da?" sofort mit der Antwort "Ich pfoff!" weg züngelte. Auch sonst ist dieser Sozialdemokrat häufiger "versteckt literarisch" tätig gewesen, aber nie tätlich. Deswegen hat er mit den Nazis auch nie etwas angefangen.

Wer gestern Cem Özdemir bei Markus Lanz gehört hat, der weiß, was verbales Gefälle im Laufe der Jahrzehnte anrichten kann. Der redet sogar noch geschwollen, wenn er über die Allmachts-Fantasien von Erdogan spricht, als sei jemand, der jedem Kritiker droht, nur ein wenig vom rechten Weg abgekommen, den eigentlich nur Cem Özdemir kennt, obwohl er in der Dunkelheit seiner Monologe den Bürgersteig nicht mehr findet. Dennoch wird er auf den ntv-Seiten "schwarz-grüner Hybrid" genannt. Wenn schon, dann aber nur mit Automatik, schnell schalten liegt dem nicht.

"Dunkel war´s, der Cem Özdemir schien helle", soll 2017 das Wahlkampf-Motto der Grünen sein. Der Schein trog schon vorher. 
      





  

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