Bild am 1. Mai

Marion Horn - was für eine Ziege!

 "Nehmen sich die Babyboomer zu wichtig?", fragt die "Bild" am 1. Mai. Gemeint sind die heute um die 50-Jährigen, zu denen sich auch Marion Horn, als Chefredakteurin beschäftigt im Springer-Verlag, zählt. Das scheint eine ziemlich blöde Zicke zu sein mit einer Kindheit wie sie sonst nur noch Mike Krüger erlebt hat. Eigenem Bekunden zufolge ist sie "geboren auf einem Bauernhof bei Kiel, aufgewachsen in einem Nest an der Nordseeküste". Zur Schule habe sie sich ordentlich angezogen, die Jungs in ihrer Klasse machten - so Marion Horn - einen Diener. Damit endet ihre Leidensgeschichte aber noch nicht. Die weiteren zu Tränen rührenden Kapitel: Die Eltern waren zu faul, sie in die Schule zu bringen. Sie musste sich aufs Fahrrad schwingen und gut fünf Kilometer bis zur Schule strampeln. Original-Leid Marion Horn: "Eine Strecke! Wer das Klima an der Nordsee kennt, weiß was das bedeutet." Stimmt. Gut fünf Kilometer. Jedes Mal seien ihre Strampelhosen nass geworden. Muss furchtbar gewesen sein für eine eingebildete und verzogene Göre.

Entsetzlich war es für Marion Horn aber nicht nur in dem Nest an der Nordseeküste und auf dem Schulweg mit anschließend nasser Strampelhose im Klassenzimmer, auch die Welt war böse. Geht bergab mit der Welt, habe sie aus der Schule in Hamburg mitgenommen. Ziemlich mitgenommen sei auch ihr Opa gewesen. Der habe sich deswegen immer wieder Herbert Wehner zur Brust genommen.

Halten wir doch einmal einen Augenblick inne: Als Marion Horn zur Schule kam, schrieben wir entweder das Jahr 1971 oder 1972. Damals war Willy Brandt Bundeskanzler. Dieser Politiker riss die Fenster und Türen der bis dahin ziemlich muffigen Bundesrepublik Deutschland auf, Hunderttausende gingen für den Frieden auf die Straße, sie forderten mehr Mitbestimmung in den Betrieben und mehr Chancengleichheit in der Bildungspolitik, weggepustet werden sollte der Mief von 1000 Jahren, während sich reaktionäre Kreise an den Schalthebeln der Macht festklammerten. Brandt hatte die Schule zur Schule der Nation erklärt, die Opposition spuckte deswegen Gift und Galle.

Zur gleichen Zeit machten die Jungs in der Klasse von Marion Horn noch einen Diener und sie ging ordentlich zur Schule? Erst in einem kleinen Nest an der Nordsee und dann in Hamburg? Irgendwo in der Bibel steht, dass dem Reinen alles rein sei. Wenn das stimmt, dann ist einer Zicke alles zickig. Das sei ihr verziehen, denn geboren worden ist sie auf einem Bauernhof bei Kiel. Kurz darauf hat sie wahrscheinlich ein Pferd getreten. Ein paar Jahre später ist dann auch noch ein Ministerpräsident aus Kiel in einer Badewanne ertrunken. Wenn es in Schleswig-Holstein nicht ein paar Dänen gäbe, wäre mit denen wahrscheinlich überhaupt nichts los. Weiß irgendwie auch Marion Horn, die ihre Leidensgeschichte so beendet: "Wenn alles chancenlos ist, dann mache ich einfach, worauf ich Lust habe. Schreiben."

Sag ich doch, Marion Horn ist eine Ziege. Wenn die bockig werden, tun sie immer genau das, was sie am wenigsten können...

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