Weihnachten

Aus dem Netz gefischt.


















Hätten deutsche Jugendämter verhindert?

Im Internet kursiert seit Jahren eine Weihnachtsgeschichte, die in der heutigen Zeit angesiedelt ist. Die Geburt von Jesus in einem Stall ruft die Behörden auf den Plan. Auch eine fiktive "Bild"-Schlagzeile wird im Netz verbreitet.

Die biblische Weihnachtsgeschichte beginnt in Nazaret, die schwangere Maria und Josef begeben sich nach Bethlehem. Zwischen diesen beiden Orten liegen über 100 Kilometer Luftlinie. Auf Deutschland übertragen würden sich die beiden also auf den Weg von Hannover nach Nordrhein-Westfalen machen.

Der Überlieferung nach ist Maria 14 Jahre alt gewesen. Sie würde also in Hannover das Gymnasium besuchen. Dass sie schwanger ist, könnte sie irgendwann nicht mehr verheimlichen. Würde sie nun den Lehrern erzählen, dass sie mit einem wesentlich älteren Mann zusammenlebt, der aber nicht der Vater des Kindes ist, würde die Schule das Jugendamt einschalten. Die Behörde würde Maria in einer Mutter-Kind-Einrichtung unterbringen, um sie von diesem Mann zu trennen, der möglicherweise eine Minderjährige missbraucht hat. Würde Maria weiter den Namen des Vaters verheimlichen, müsste sie mit Kindesentzug sofort nach der Geburt rechnen. Für das Jugendamt würde sie sich nicht kooperativ verhalten, das wäre Grund genug. Alt genug, um das Kind allein zu erziehen, wäre sie nach Behördenansicht sicherlich nicht.

Maria und Josef flüchten also nach Bielefeld. Das Kind kommt in einer kargen Behausung zur Welt, Nachbarn bekommen das mit und informieren die Behörden. Josef stünde schon bald vor Gericht wegen Beihilfe zu einer Kindesentführung, auch Maria müsste mit einer Anklage rechnen. Für Jesus würde das Jugendamt eine vorübergehende Pflegestelle einrichten. Bliebe Maria dabei, dass Josef nicht der Vater des Kindes ist, müsste er vor Gericht beweisen, dass er im Leben des Jungen eine wichtige Rolle spielt. Damit würde er scheitern, weil Jesus gleich nach der Geburt Maria weggenommen worden ist.

Entscheidend für die Zuständigkeit eines Jugendamtes ist erst einmal der Ort, wo das Kind lebt. Ein Familiengericht würde Maria das Sorgerecht entziehen und auf eine Amtsperson übertragen. Würde Maria nun behaupten, dass Jesus eine wichtige Rolle für die Menschheit spielen solle, käme sie in eine psychiatrische Klinik. Bliebe sie bei ihrer Darstellung, bekäme sie das Sorgerecht nie wieder, Jesus würde bei Pflegeeltern aufwachsen. Könnte sie Umgangsrecht erstreiten, fände der nur in Begleitung einer Amtsperson statt. Würde sie Jesus bei einem dieser Treffen erzählen, dass er sich auf die ihm zugedachte Rolle vorbereiten müsse, würde Maria auch ihr Umgangsrecht riskieren. Das Jugendamt würde sicherlich anordnen: "Wenn Sie das nicht lassen, sehen Sie Ihren Jungen nie wieder."

Ja. Jedes Jugendamt würde Weihnachten verhindern...Nun stelle man sich noch vor, Jesus würde als 30-Jähriger in ein Jugendamt gehen und dort Mitarbeiter als "Ottern- und Natterngezücht" bezeichnen.

Die im Netz kursierende Weihnachtsgeschichte

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