Stein-Brückentage

Für die Bundeskanzlerin

Das weiß doch auch kaum jemand: David McAllister, der am 20. Januar 2013 aus dem Amt des niedersächsischen Ministerpräsidenten scheidet, hat nicht nur zwei Staatsbürgerschaften, sondern auch zwei Vornamen. Der zweite lautet James. Also kann er sich selbst in knapp drei Wochen nach seinem letzten Interview anrufen und sagen: "James, wir nehmen noch einmal den Dienstwagen." Ist sicherlich ein VW, also ein Verliererwagen.  Damit düst er zum Flughafen in Hannover-Langenhagen, nimmt sich einen Düsenflieger und verschwindet mit Dudelsack im schottischen Hochland. - Was aber bringt uns das Jahr 2013 sonst noch?


Der Bundeskanzlerin wird alles in den Schoß fallen. Die kann ihre Beine hoch legen. Die Krise kehrt auch ohne sie zurück. Sobald der Bundestagswahlkampf beginnt, kann sie sich auch noch Stein-Brückentage nehmen. Die SPD tritt nämlich versehentlich mit einem dann 66-jährigen Hamburger an, der sich seit seiner Nominierung am 9. Dezember 2012 mit sozialen Themen beschäftigt, die ihn persönlich betreffen.  Den Kanzlerjob hat er bereits abgelehnt, weil er dann zu wenig verdienen würde, nächstes Jahr will er sich am eigenen Beispiel der Kinderarmut widmen. Stets habe er von seinen Eltern zu wenig Taschengeld bekommen.  Das habe ihn auf der Elbchaussee derart aus dem Tritt gebracht, dass er Unter den Linden nie Fuß fassen werde. Die Bundeskanzlerin muss Steinbrück also nur so oft wie möglich reden lassen - der macht auch noch ohne Kopf und Kragen Wahlkampf für die Union. 

Derweil ticken in Bayern die Uhren weiter anders. Horst Seehofer macht auch 2013 alle seine Minister nieder, damit die CSU endlich wieder die absolute Mehrheit holt. Denn das mögen die an Donau und Isar: Der Wahlabend als Polterabend, obwohl schon alles Porzellan zerschlagen worden ist. Dort wäre auch Peer Steinbrück gut aufgehoben. Nur die Nähe zur Schweiz könnte ihn nach der Bundestagswahl noch von einem Umzug abhalten.

Wann der dann 66-Jährige aus Hamburg die SPD auf Verdienstausfall verklagt, weil er nächstes Jahr keine hoch dotierten Vorträge halten darf, erfahren wir noch früh genug. Guten Rutsch!

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