Wahrlich

Nes Ammim will Zeichen für
Versöhnung setzen.





















Ihr seid die Rechten.

Nun hat Eli Jischai, Innenminister von Israel, Günter Grass ein Einreiseverbot erteilt. Was nach Jischais Meinung unbedingt gesagt werden musste, war: "Ich sehe es als Ehre an, ihm die Einreise ins Heilige Land zu verbieten." Der Mann ist Mitglied der strengreligiösen Schas-Partei. In Oslo sind sie weniger streng religiös. Deshalb wird Eli Jischai mit seiner Forderung, Grass nun auch noch den Literaturnobelpreis abzuerkennen, nicht bis nach Norwegen durchdringen.

Eins haben Israel und Norwegen eigentlich gemeinsam: Es handelt sich um moderne Staaten. Vielleicht sollte man sich im "Heiligen Land" einmal an den Jordan setzen und überlegen, ob man die Verquickung von Staat und Religion nicht denselben heruntergehen lassen sollte. Dann kämen gewisse isrealische Politiker auch endlich einmal im Alltag der Bürgerinnen und Bürger dieses Staates an.

Die große Mehrheit hat dort mit Religion so viel am Hut wie die große Mehrheit hier zu Lande, aber die Schas-Partei schafft es immer wieder bis in die Regierung. Mal mit Friedens- und Sozialpolitik, dann mit Wahlversprechen wie "Jeder, der uns wählt, kommt ins Paradies!" Also in den Garten Eden, wo die ersten Menschen gelebt haben sollen, die allerdings nach der Vertreibung aus diesem Paradies feststellen mussten, dass sie gar nicht allein in Afrika waren. Deshalb bekam Kain nach dem Mord an seinem Bruder Abel ein Mal, damit er nicht von irgendeinem Mob umgebracht werden konnte.

Ein Mörder hat also unter dem besonderen Schutz des Gottes der Juden gestanden - und nun haben die wenigen strengreligiösen Juden, die es in Israel noch gibt, und politisch Rechte ein Einreise-Problem mit einem Dichter, der ein schlechtes Gedicht geschrieben hat? Sollte man mal die bildhübschen Badenixen in Tiberias fragen, ob sie fluchtartig den See Genezareth verlassen würden, wenn Grass dort auftauchen würde...

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