Tag der Erde

Rückkehr aus einer Parallelwelt - erschaffen von Ruthard Stachowske

Jeder Tag ist irgendein Gedenktag. Der heutige ist "Tag der Erde". Auf die ich vorgestern zurückgekehrt bin. Drei Jahre lang hielt ich mich oft in einer Parallelwelt auf, die sich in Lüneburg den Namen "Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch" gegeben hat. Die ist von einem Sozialpädagogen geschaffen worden. Der heißt Ruthard Stachowske, führt einen Doktortitel, bei dem er das "phil" verschweigt, belügt Gerichte und veröffentlicht im Internet Texte, die mit der Wahrheit nur wenige Berührungspunkte haben. Ist einer seiner Titel obsolet geworden, wird er von Stachowske gestrichen. Verliert er vor Gericht, behauptet er, dass Dinge juristisch so geklärt worden seien wie er sich das erhofft habe. Gelegentlich erfindet Stachowske auch juristische Auseinandersetzungen, die er ebenfalls gewonnen haben will.

Bei öffentlichen Vorträgen kommt dieser Sozialpädagoge mit salbungsvoller Stimme daher, gibt in Interviews den Biedermann, der alle anderen für Brandstifter hält und kann sich stets sicher sein, dass die von ihm hinters Licht Geführten lieber das Licht ausmachen als den Scheinwerfer auf das zu richten, was tatsächlich geschehen ist. Diese Krähen hacken sich gegenseitig nicht die Augen aus, die haben gar keine.

Dann schien der Spuk zu Ende zu sein. Ruthard Stachowske wurde am 4. Juli 2011 als Leiter der "Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch" fristlos entlassen. Seine Arbeitgeberin, die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg, warf ihm Unterschlagung und Untreue vor. Die Staatsanwaltschaft jedoch wurde nicht eingeschaltet. Also zog Ruthard Stachowske nach diesem ersten Punktgewinn vor das Arbeitsgericht in Lüneburg, irgend jemand stahl Dokumente aus der Einrichtung, stellte sie anonym ins Netz - und sogar Kinder an den Pranger. Das fand die Sucht- und Jugendhilfe furchtbar, die neue Geschäftsführerin trug sich mit Fluchtgedanken, die sie aber wieder verwarf. Angeblich hatte Gisela van der Heijden bereits zwei Tickets für das Ausland.  Fand das Ausland aber wohl nicht.

Vor dem Arbeitsgericht forderte Ruthard Stachowske seine Parallelwelt zurück und siegte beim zweiten Termin, weil zwei ehemalige Verbündete für ihn aussagten, während die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg weder den Betrugs- noch den Untreue-Vorwurf  eindeutig belegen konnte. Vielleicht wollte man auch nicht...Denn die Fragen, die anschließend gestellt worden wären, hätten peinlich sein können. Eine hätte lauten müssen: Wie seid ihr eigentlich mit öffentlichen Geldern umgegangen? Von denen Stachowske jetzt noch einmal 100 000 Euro als Abfindung haben will.

Die bekommt er, denn die neue Geschäftsführerin der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg ist längst mitschuldig geworden. Die Dokumente, die nicht gestohlen worden sind, hat sie weggeschlossen, als sei damit die Vergangenheit erledigt. Die Mitarbeiterin, die schon Stachowske treu zu Diensten war, bleibt sich mit unsäglichen Behauptungen über Familien treu. Kinder verschwinden aus der Einrichtung, bevor sich Familienmitglieder von ihnen verabschieden können. Business as usual...

Vorgestern habe ich meine beiden blogs über diese Parallelwelt gelöscht. Derweil postete ein Mädchen, das zum Glück nur wenige Monate in der "Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch" verbracht hat, sie werde erst ihr Zimmer aufräumen und dann "glückliche Paare vergiften". Sogar das ist besser als diese Einrichtung in Lüneburg...

P. S. Sollte jemand in dem hier verlinkten NDR-Beitrag darüber stolpern, dass dort über ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft gegen Stachowske berichtet wird: Dieser Strafantrag ist ein Jahr alt, stammt von mir, das Ermittlungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Außerdem stammt die in diesem Bericht erwähnte Danksagungs-Anzeige nicht von ehemaligen Klientinnen und Klienten...

Kommentare

  1. ich kenne die tg nicht. fast möchte ich sagen, das ist gut so. aber herr tjaden, ich habe eine frage. gehen betroffene allein oder gemeinsam gegen diese ungeheuerliche veröffentlichung des herrn stachowske vor? wenn nicht, haben sie eine erklärung dafür?

    stefan müller

    AntwortenLöschen
  2. @stefan müller

    ein gemeinsames vorgehen gegen diese "stalking-veröffentlichung" von stachowske gibt es nicht. zu verantworten ist sie von der sucht- und jugendhilfe lüneburg als arbeitgeberin, die im juni 2011 eine abschlusserklärung abgegeben hat, in der versichert wird, dass aus ihren reihen eine solche behauptung nie wieder aufgestellt wird. auf meine schadenersatzforderung - die in der Erklärung vereinbart ist - hat die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg überhaupt nicht reagiert. nun ist ein gerichtlicher mahnbescheid unterwegs. zahlen die nicht, folgt automatisch ein prozess. auch eine betroffene wird dagegen mit allen ihr zur verfügung stehenden mitteln vorgehen. vielleicht finden sich ja noch weitere...

    AntwortenLöschen
  3. nun gibt es die zweite schadenersatzforderung an die sucht- und jugendhilfe lüneburg :-)

    AntwortenLöschen
  4. prima idee. die veröffentlichung von stachowske verstößt zweifellos gegen seine pflichten als arbeitnehmer der sucht- und jugendhilfe lüneburg. außerdem gibt er ein pauschalurteil ab, von dem alle ehemaligen betroffen sind. es kann sich also jeder wehren.

    AntwortenLöschen
  5. danke :-) immer schön unter der 5000-euro-grenze bleiben. dann ist nach einem strittigen mahnbescheid das amtsgericht zuständig. dort kann man sich selbst vertreten, braucht also keinen anwalt. das formular gibt es in jedem schreibwarenladen und kostet 1,90 euro.

    AntwortenLöschen
  6. Bei der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg hat Stachowske angeblich noch einen mail-Account...

    http://www.ehs-dresden.de/index.php?id=727

    AntwortenLöschen
  7. ich weiß. auf den seiten der sucht- und jugendhilfe lüneburg wird auch behauptet, dass die ein projekt unterstützen, für das sie eine förderung beantragt haben "aktion mensch". in wilschenbruch türmen die mitarbeiter, gisela van der heijden behauptet, stachowske habe das auto ihres mannes zerkratzen lassen, dafür gibt es da dann 100 000 euro abfindung minus lackreparatur - oder so.

    der link zu dem angeblichen projekt

    http://sucht-und-jugendhilfe.de/index.php/projekte/79-moldawien

    AntwortenLöschen
  8. es steht nicht dabei, wann dieser artikel verfasst worden ist. oder habe ich da etwas übersehen?

    AntwortenLöschen
  9. ich finde da auch kein datum. seltsam sind auch die im internet veröffentlichten stellenangebote. oder ist in lüneburg noch nicht märz 2012?

    Als MitarbeiterIn in unserem Team suchen wir zum 01.03.2012 für die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch (38,5 Stunden) eine Psychologin / einen Psychologen mit Erfahrung in der Therapie von drogenabhängigen Menschen und therapeutischer Kompetenz in Verfahren der humanistischen Psychologie und / oder Familientherapie, sowie Testdiagnostik.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts