Euro-Zone

14. Juli 2011
Ich trete aus

Viele europäische Staaten sind pleite. Deswegen sollen sie aus der Euro-Zone austreten, sich wieder eine eigene Währung anschaffen und diese sogleich abwerten. Dann klappt es auch wieder mit der Konkurrenzfähigkeit. Sagt so mancher Experte.

Auch ich bin bald pleite. Denn der Euro frisst Löcher in meine Geldbörse. Mit 50 Euro bin ich im vorigen Monat noch fünf Tage hingekommen. Jetzt sind es nur noch 3. Das Statistische Bundesamt will mir zwar erzählen, dass die Inflationsrate derzeit 2,6 Prozent betrage. Aber die haben wohl Einkaufsquellen, die sich mir nicht erschließen.

Meinen Austritt aus der Euro-Zone vollziehe ich geräuschlos. Sonst behauptet man noch, dass ich mich lediglich aus emotionalen und nicht aus tatsächlichen Gründen beschwere, weil ich für die gleiche Summe immer weniger bekomme. Was durchaus ein schlechtes Gefühl auslösen kann. Darf man aber nicht sagen. Noch schreiben. Wenn es um den Euro geht, sind Emotionen verboten.

Angela Merkel jedoch wird in der Euro-Zone bleiben. Weil - die sagt immer: "Dem Euro verdanken wir unseren Wohlstand." Was mich für ihre Familie freut. Aber: Angela Merkel wird mich wohl kaum adoptieren.

Bleibt mir also nur: Der Austritt aus der Euro-Zone. Ich bin dann mal weg und hoffe, dass sich die Löcher in meiner Geldbörse bald wieder schließen.

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